Heute um 10 Uhr hat Bundesrat Maurer zur Pressekonferenz gebeten. Die Finanzbranche habe bereits selbst Massnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit ihrer Aktivitäten ergriffen, folgert der Bundesrat aus dem Bericht der verwaltungsinternen Arbeitsgruppe. Ueli Maurer betont in seiner Stellungnahme die Nähe zwischen der Regierung und der Finanzbranche, wie dies wohl in keinem anderen Land der Fall sei. Er unterstreicht dies, indem er an der Medienkonferenz die Frage, welcher Pfad der globalen Erwärmung durch die Strategie des Bundesrats unterstützt wird, kommentarlos an die Finanzbranche weiterleitet. Die Klima-Allianz kommt zu einem anderen Schluss. Jetzt muss der Staat klare Signale geben, wie eine Paris-konforme Umlenkung erreicht wird.
Die EU ist der Schweiz voraus: In Kürze müssen Banken, Pensionskassen und die weiteren Finanzakteure ihre Strategien zur grünen Ausrichtung ihrer Investitionen offenlegen. Mit diesem Schritt wird die Finanzwirtschaft verpflichtet, die sich abzeichnenden Wertverluste auf den Investitionen in Unternehmen der fossilen Wirtschaft zu vermeiden. Des Weiteren verlangt die EU explizit die Verminderung der negativen Wirkungen ihrer Investitionen auf Klima, Umwelt und soziale Gerechtigkeit. Somit sind die Finanzmarktteilnehmer in der Pflicht, die Geldflüsse von braun auf grün umzulenken.
«In der EU ist das passive Abwarten, ob sich eine Publikumsnachfrage nach der Berücksichtigung von Klimarisiken von selbst einstellt, Vergangenheit», sagt Christian Lüthi, Geschäftsleiter der Klima-Allianz: «Bundesrat und Politik müssen endlich die Tatsache anerkennen, dass der Finanzplatz der grösste Hebel der Schweiz zur Verhinderung einer katastrophalen Klimaerhitzung von mehr als 1.5 Grad ist.»
Die Klima-Allianz fordert Bundesrat und Politik auf, die Bestimmungen der EU zum verbesserten Management von klimabedingten Finanzrisiken sowie zur Umlenkung der Finanzflüsse sofort und vollständig ins Schweizer Recht zu übernehmen. An die Stelle des bisherigen Laissez-Faire muss die aktive Steuerung mit zielführenden Massnahmen treten. Die Schweiz kann nur dann eine Vorreiterin im Bereich Sustainable Finance sein, wenn die Umweltwirkung der Finanzflüsse ins Zentrum gestellt wird.
Für Rückfragen:
Christian Lüthi, Geschäftsleiter Klima-Allianz, Tel. +41 76 580 44 99, christian.luethi@klima-allianz.ch