Was ist die Konzernverantwortungsinitiative?
Immer wieder verletzten Konzerne mit Sitz in der Schweiz im Ausland die Menschenrechte und ignorieren minimale Umweltstandards. Die Konzernverantwortungsinitiative will solchen skrupellosen Geschäftspraktiken einen Riegel schieben.
Wie kann ich helfen?
Reden Sie mit, machen Sie Ihren Bekannten die Problematik klar – und die Initiative bekannt. Mit einer Fahne auf dem Balkon oder der Tasche in der Hand. Machen Sie aktiv bei der Konzernverantwortungsinitiative mit oder unterstützen Sie den Verein finanziellmit einer Spende.
Gibt es ein aktuelles Beispiel?
Uns erreichen erschreckende Nachrichten zu kriminellen Machenschaften von Schweizer Konzernen in den ärmsten Ländern der Welt. Erst im Januar gingen Videoaufnahmen aus einer Glencore-Mine in Peru durch die Medien, in denen Sicherheitsleute von Glencore indigene Bäuerinnen mit Steinen attackieren. Der Hintergrund: Der Multi will die Kupfermine Antapaccay vergrössern und schreckt dafür auch nicht davor zurück, Menschen von ihrem Land zu vertreiben.
Was ändert die Initiative?
Die peruanischen Bäuerinnen könnten in der Schweiz gegen Glencore klagen. Die Initiative verpflichtet nämlich alle Konzerne, den Schutz von Mensch und Umwelt in sämtliche Geschäftsabläufe zu integrieren. Stellt eine Schweizer Raffinerie beispielsweise fest, dass sie Gold aus einer Mine importiert hat, in der Kinder arbeiten, muss sie aktiv werden, um diese Menschenrechtsverletzung zu stoppen – und danach transparent über die getroffenen Massnahmen berichten. Verstösse müssen Konsequenzen haben, deshalb haften Konzerne künftig für Menschenrechtsverletzungen, die sie oder ihre Tochterfirmen verursachen.
Wer steht hinter der Initiative?
Ein beispiellos breit abgestützter Verein aus 114 Organisationen. Ihre Vertreter und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bilden das Initiativkomitee. Auch in der Wirtschaft kann Kovi auf die Unterstützung von über 100 Unternehmen zählen («Komitee für verantwortungsvolle Unternehmen»), darunter Weleda (Kosmetika), die Pestalozzi & Co AG (Gebäudetechnik) oder die Ernst Schweizer AG (Metallbau).
Warum unterstützt SWISSAID die Initiative?
Die Initiative hat für alle Menschen des Südens und insbesondere den Ärmsten unter ihnen eine existentielle Bedeutung. Verschmutztes Trinkwasser, krebserregende Chemikalien, Kinderarbeit: SWISSAID und ihre Partner vor Ort erleben in den Projektländern tagtäglich die katastrophalen Auswirkungen von rücksichtslos handelnden Konzernen. Mit Annahme der Initiative können die multinationalen Konzerne endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb bitten wir Sie um Ihre Unterstützung.
Woher stammen die Mittel, mit denen SWISSAID die Initiative unterstützt?
Das Engagement von SWISSAID zugunsten der Konzernverantwortungsinitiative wird ausschliesslich durch eigene Mittel finanziert. Es werden keine Bundesmittel verwendet.
Wann kommt die Initiative zur Abstimmung?
Am 29. November 2020 ist es so weit: Nach jahrelangem Hin und Her kommt es Ende zum grossen Showdown. Damit Sie den Abstimmungssonntag nicht verpassen, tragen Sie diesen am besten noch heute in Ihre Agenda ein.