Im Niger begann das Jahr mit einer schweren Ernährungskrise aufgrund einer katastrophalen Ernten dramatisch. Die Menschen auf dem Land, die bereits durch Armut, Hunger und steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Ukraine-Krieges geschwächt waren, mussten mitansehen, wie der Klimawandel nun auch ihre Ernten zunichtemachte. SWISSAID reagierte schnell und unterstützte die Menschen in den Departements Boboye, Dogondoutchi und Kollo und verteilte hochwertiges lokales Saatgut und Lebensmittelpakete.
Die beiden Frauen Rakia Magaji und Zeinabou Danboye erzählten uns Anfang 2022 ihre Sorgen – damals als die Getreidespeicher leer waren und die Angst vor dem Hunger wuchs. Ende 2022 kehrte Djenab Touré, Kommunikationsverantwortliche von SWISSAID Niger nach Kiéché zu Rakia und Zeinabou zurück, um mit ihnen über die Winterernte zu sprechen. Und die Nachrichten sind gut.
Ihre Spende verändert Leben
Hirse und Niebe im Überfluss
Noch im Juni berichtete Rakia Magaji von ihren grossen Sorgen, als die Regenfälle viel zu früh in der Saison plötzlich stoppten. Ihre ausgetrockneten Felder liessen sie das Schlimmste für sich und ihre sechs Kinder befürchten. Heute ist für die Bäuerin die Angst dem Optimismus gewichen. Eine Rekordernte und ein gut gefüllter Getreidespeicher lassen hoffen. Zudem kann Rakia die widerstandsfähigen Hirse- und Niebesamen für die nächste Aussaat wiederverwenden.
Die Winterente ist dieses Jahr gut gelaufen. Ich habe noch nie so viel Niebe geerntet. Das Saatgut, das ich von SWISSAID erhalten habe, ist von guter Qualität. Ich konnte auf einer kleinen Fläche 500 Kilogramm Hirse und 100 Kilogramm Niebe ernten. So konnte ich einen Vorrat für mindestens fünf Monate anlegen.
Rakia Magaji, Begünstigte des SWISSAID Nothilfe-Projekts
Bessere Lebensbedingungen
Wie für Rakia Magaji scheinen auch für Zeinabou Danboye die schlechten Erinnerungen an das letzte Jahr weit weg zu sein. „Die Winterernte war viel besser als die des letzten Jahres. Dank der von SWISSSAID verteilten Lebensmittelpakete konnten wir die Hungerperiode überbrücken und in dieser Zeit unsere Felder pflügen“, erklärt die Bäuerin. Ihre Ernte fiel zwar magerer aus als die von Rakia, weil ihre Felder in einem Gebiet liegen, in dem es zu spät geregnet hatte. Trotzdem bestätigt Zeinabou, dass das verteilte Saatgut von guter Qualität war und gut gekeimt hat.
Unsere Lebensbedingungen haben sich deutlich verbessert.
Zeinabou Danboye, Begünstigte, ist heute voller Dankbarkeit.
Jederzeit bereit für mehr Hilfe
Nun gilt es zu hoffen, dass die nächsten Ernten gut ausfallen, damit sich die Getreidespeicher weiter füllen und die Menschen in dieser Region im Osten Nigers besser gegen weitere Hungerperioden gewappnet sind. SWISSAID Niger steht bereit, falls dies nicht der Fall sein sollte. “Wir wollen sicherstellen, dass die Menschen auch im nächsten Winter nicht hungern müssen”, sagt Peter Aeberhard, Programmverantwortlicher für Niger und Tansania.