Eine Woche nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) COVID-19 zur Pandemie erklärt hat, sind die Folgen des Virus auf Frauen bereits auf der ganzen Welt spürbar. Forscherinnen und Forscher untersuchen die Auswirkungen der Epidemie auf Frauen (Quelle: Universität Melbourne). Weltweit machen Frauen 70% der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen aus und leisten zu Hause dreimal mehr unbezahlte Arbeit als Männer (Quelle: UN-Frauen).

Als Angehörige des Gesundheitswesens, als Erstversorgerinnen zu Hause und als engagierte freiwillige Helferinnen sind sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt, mit dem Virus infiziert zu werden. Ohne den unermüdlichen Einsatz von unglaublich vielen Frauen ist keine Bekämpfung von Krankheiten wie COVID-19 möglich.

Abseits der staatlichen Hilfeleistungen

«Der Ausnahmezustand schränkt das Einkommen der am meisten gefährdeten Menschen ein. So trifft diese Bäuerinnen und Bauern, wie auch indigene Frauen besonders hart. Zudem erreichen staatliche Hilfeleistungen und Gesundheitsdienste diese Bevölkerungsgruppen kaum», meint Oscar Quillupangui, Co-Leiter des Büros in Ecuador.

Frauen an allen Fronten

Das Risiko häuslicher Gewalt nimmt zu, wenn Haushalte überfordert sind. Selbstisolierungs- und Quarantänemassnahmen verschärfen diese Situation. Berichte aus einigen betroffenen Gemeinden zeigen, dass COVID-19 derzeit ähnliche Auswirkungen zur Folge haben könnte (Quellen: Axios; TAZ; Time).

Einschränkungen, wie Ausgangssperren, beeinträchtigen Frauen besonders dabei, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und den Grundbedürfnissen ihrer Familien nachzukommen. Dieser Zusammenhang ist bereits in vergangenen Krisen aufgetreten.

Es ist klar, dass die Arbeit von SWISSAID im Bereich der Gleichstellung und insbesondere in den Bereichen häusliche Gewalt, Mitverantwortung und Women Economic Empowerment (WEE) nicht nur während, sondern auch in der Zeit nach der Krise von grosser Bedeutung sein wird. Die Unterstützung der Menschen vor Ort, um die Krise zu überwinden und wieder auf die Beine zu kommen, ist erst der Anfang.

Häusliche Gewalt ist zu befürchten

«Die Situation von alleinstehenden Frauen, weiblichen Familienoberhäuptern und Frauen, die von Tageslöhnen abhängig sind, hat sich deutlich verschlechtert. Und wenn die durch den Corona-Virus hervorgerufenen Massnahmen noch lange bestehen bleiben, wird sie noch prekärer», berichtet Sneha Giridhari, Gender-Expertin von SWISSAID in Indien.

Kulturen, die nicht warten können

«In Guinea-Bissau sind Frauen mitten in der Gemüseanbausaison. Das Gemüse wird geerntet, der Absatz in den Randgebieten ist gering und die Märkte sind geschlossen», sagt Aissé Barry, die Gender-Expertin von SWISSAID aus Guinea-Bissau.

Frauen-Patenschaft

Frauen sind sie besonders häufig von Hunger, Armut und Gewalt betroffen. Mit einer Frauen-Patenschaft stärken Sie die Frauen in unseren Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika.